Es grenzt an ein Wunder…

Von Starkey Hearing (01. Juni 2022)

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Tim Burt ist Ehemann, Vater, Pastor und langjähriger Hörsystem-Träger. Kürzlich sprach er mit uns im Rahmen eines Artikels für Men‘s Health Month über seine Erfahrungen mit Schwerhörigkeit und wie er zum Verfechter der Behandlung von Hörminderungen mittels Hörsystemen wurde. Unser Gespräch wurde zum besseren Verständnis gekürzt.

Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen mit Hörverlust. Sie haben mir berichtet, dass Sie seit 25 Jahren Hörsysteme tragen. Können Sie uns beschreiben, wie Sie Ihren Hörverlust zum ersten Mal bemerkt haben und warum Sie sich für Hörsysteme entschieden haben?

Tim: Eigentlich habe ich schon seit meinen frühen Zwanzigern eine Hörminderung. Ich kam damit ganz gut zurecht und hatte meine eigenen Strategien entwickelt damit umzugehen. Doch mit etwa 40 wurde mein Hörverlust stärker. Damals hatte ich eine Führungsposition inne, musste an sehr wichtigen Meetings teilnehmen und hatte Schwierigkeiten, alle Informationen zu hören, die für mich relevant waren.

Und es ging mir da wie vermutlich vielen anderen auch: Ich fühlte mich viel zu jung, um Hörsysteme zu tragen. Letztlich ging es aber darum, ob ich meine Arbeit erledigen konnte oder nicht. Ich besprach die Situation mit meiner Frau. Sie war begeistert, dass ich darüber nachdachte, Hörsysteme zu tragen, weil sie dann nicht ständig alles würde wiederholen müssen. Schließlich habe ich mich nach Hörsystemen umgesehen, von Starkey gehört und so begann meine persönliche Entdeckung der Welt der Hörsysteme.

Sie sagten, dass Sie sich mit 40 Jahren zu jung für Hörsysteme fühlten. Ihre Frau schien damit aber kein Problem zu haben, richtig?

Tim: In meiner Vorstellung war das etwas für ältere Menschen. Ich habe sie gefragt, was sie davon hält, und sie hat sich gefreut, dass ich das in Erwägung zog, denn sie wusste, dass ich sie dringend brauchte. Sie hatte also tatsächlich kein Problem damit und ich somit auch nicht. Es war mir nicht so wichtig, wie ich aussah. Wirklich wichtig für mich war, meine Arbeit gut zu machen und dafür gut hören zu können.

Wie kamen Sie in der Zeit zwischen dem Feststellen Ihrer Hörminderung im Alter von 25 und der Versorgung mit Hörsystemen mit 40 Jahren zurecht?

Tim: Na ja, jeder mit einer Hörminderung setzt eine ganze Reihe von Bewältigungsstrategien ein. Man tut so, als würde man viel hören, und hat vermutlich eine kleine Palette sehr allgemeiner Antworten, mit denen man sich durchlavieren kann. Oft geht man aber aus einem Gespräch heraus und fragt seinen Freund oder Kollegen: „Was haben die da hinten gesagt?“ Und dann gibt es natürlich noch die Frage: „Könnten Sie das bitte wiederholen?“ Das waren meine Tricks, um mich durchzuschlagen. Aber es wurde für alle immer offensichtlicher, dass es bei mir Informationslücken gab. Also konnte ich mit dieser Strategie einfach nicht mehr weitermachen.

Mal abgesehen von den Problemen am Arbeitsplatz, hat Ihr Hörverlust auch Ihre Lebensqualität beeinträchtigt?

Tim: Ja, absolut. Ich habe vier Kinder. Im Auto habe ich sie immer aufgefordert, lauter zu sprechen und Dinge zu wiederholen. Und manchmal ist man selbst frustriert und den anderen geht es ebenso. Man ist genervt, immer wieder bitten zu müssen: „Kannst du nicht einfach lauter mit mir sprechen?“ Und ich habe meinen Kindern tatsächlich beigebracht, laut zu sprechen. Und manchmal reden sie auch heute noch zu laut, wofür ich mich dann bei ihnen entschuldige.

Manchmal ist man eben auch ein bisschen verbittert. Und der Zorn springt dann auf den anderen über. Ich habe viel darüber gelesen und darüber, welche Probleme entstehen können, wenn man nichts gegen seine Hörminderung tut. Das wollte ich meiner Familie einfach nicht antun. Somit war das ein weiterer, wirklich guter Grund. Als ich dann ein Hörsystem bekam, war meine Familie hocherfreut, nicht ständig alles wiederholen zu müssen.

Tim erläutert zahlreiche positive Aspekte seiner Hörsysteme.

Sie haben mir erzählt, dass Sie seit 25 Jahren Hörsysteme tragen und bereits fünf verschiedene Systeme genutzt haben. Vor Kurzem sind Sie dann auf unsere neuesten Hörsysteme umgestiegen. Schildern Sie mir bitte ganz spontan Ihren ersten Eindruck.

Tim: Ich bin von der Klarheit des Klangs begeistert. Jetzt kann ich Gespräche und jedes Wort klar und deutlich verstehen – und das in unterschiedlichen Situationen. Vor ein paar Wochen war ich in der Kirche – eigentlich gehe ich jede Woche in die Kirche –, aber vor ein paar Wochen mit diesen neuen Hörsystemen, und ich sagte zu meiner Frau: „Das ist das erste Mal seit zwei oder drei Jahren, dass ich jedes Wort einer Predigt verstanden habe.“ Und das fühlte sich wirklich großartig an.

Meinen Sie, die Klangqualität ist anders als bei Ihren früheren Hörsystemen?

Tim: Ja, ich höre tatsächlich besser. Ich dachte immer, die Qualität sei schon fantastisch, aber wenn man dann etwas Besseres erlebt, denkt man: Wow, es ist noch toller. Es wirkt so natürlich. Es fühlt sich praktisch wie mein eigenes Gehör an. Und die Klarheit, mit der ich jeden hören kann und weiß, was er gesagt hat, ohne dass etwas wiederholt werden muss, ist einfach unglaublich.

Sind diese Hörsysteme im Vergleich zu früheren einfacher oder schwieriger zu bedienen?

Tim: Nun, man kann sehr einfache Hörsysteme kaufen. Wie ich schon sagte, erhöhen sie lediglich die Lautstärke, und das hilft den meisten Menschen nicht weiter. Aber jetzt gibt es Hörsysteme wie meines, die – in Verbindung mit der Thrive App – meine Telefongespräche und meine Musik mittels Audio-Streaming direkt ins Ohr übertragen. Das ist absolut fantastisch, denn jeder, der einen Hörverlust hat, wird Ihnen sagen, dass Telefongespräche der schlimmste Albtraum sind. Und nun ist es ein Vergnügen. Mir fällt es jetzt leichter, mein Telefon zu hören, als meiner Frau das ihre.

Also ich kann gut mit Technologie umgehen, bin auf dem neuesten Stand und weiß, wie man Apps und alles andere nutzt. Aber vielleicht haben manche Leute, die mit der Smartphone-Technologie noch nicht so vertraut sind, ein paar Probleme, sie zu erlernen.

Glauben Sie, dass Sie die Hörsysteme auch mögen würden, wenn Sie die App nicht nutzen könnten?

Tim: Wenn ich nicht technisch versiert wäre und mir diese Hörsysteme zulegen würde, wäre ich immer noch begeistert, denn mein Hörakustiker passt die Einstellungen genau auf meine Bedürfnisse und meinen Alltag an. Und in 99 % aller Situationen funktionieren sie dann schon perfekt. Selbst wenn ich meine App nie benutzen würde und die Systeme nie mit anderen Geräten koppeln würde, wäre ich absolut begeistert von ihnen.

Die App hilft mir in verschiedenen Situationen, wie z. B. beim Fernsehen. Dabei werden die Sendungen aus dem Fernseher direkt in meine Ohren übertragen, und mit der App kann ich nach Bedarf die Lautstärke regulieren. Ich muss nicht mehr direkt daran herumfummeln. Und manchmal, wenn ich zum Beispiel in ein sehr lautes Restaurant gehe, kann ich eine Voreinstellung bezüglich Lautstärke und Umfeld vornehmen, die besser passt. Das sind also einige der Vorteile, die ich jetzt nutzen kann und die es vorher nicht gab.

Wir haben ein wenig über das Stigma gesprochen, das für Sie mit 40 Jahren mit dem Tragen von Hörsystemen verbunden war. Glauben Sie, dieses Stigma ist noch weit verbreitet?

Tim: Mir war immer bewusst, dass das Tragen von Hörsystemen mit einem Stigma behaftet ist, weil ich sie schon in jungen Jahren getragen habe. Als ich sie in meinen Vierzigern trug, kamen oft Leute, die 50 oder 60 Jahre alt waren und gehört hatten, dass ich Hörsysteme trug, und fragten mich heimlich, ob sie mir helfen. Ich fragte dann: „Gibt es einen Grund, warum Sie sich kein Hörsystem zulegen sollten, wenn Sie schwerhörig sind?“, und oft bekam ich zur Antwort: „Ich möchte wirklich kein Hörsystem tragen. Ich möchte noch nicht so alt aussehen“ oder so in der Art. Und ich sagte ihnen einfach, dass das Stigma nur zwei Wochen anhält. Dann ist es vorbei und man denkt nie wieder daran. Man ist vielmehr einfach nur glücklich, gut hören zu können.

Ich denke, dass es von jeher ein Stigma gab, doch immer mehr Menschen tragen etwas im Ohr, und wenn die Unternehmen die Systeme immer moderner gestalten und sie in den Alltag integrieren, wird sich das Stigma in Luft auflösen.

Ich spreche oft mit Leuten, die Hörsysteme tragen, und viele sagen: „Ich wünschte, ich hätte das schon viel früher getan!“

Tim: Wenn man über Hörsysteme nachdenkt, schätze ich, leidet man wahrscheinlich unter einem erheblichen Hörverlust, der einen so beeinträchtigt, dass man sich darüber schon eine ganze Weile Gedanken macht. Deshalb habe ich nie verstanden, warum man immer wieder nur darüber nachdenkt, anstatt etwas dagegen zu tun.

Ich erkläre anderen, dass sich ihre Lebensqualität in vielerlei Hinsicht verändern wird. Und wenn sie Zeit haben, zeige ich ihnen all diese Veränderungen auf. Also die Lebensqualität – und zwar nicht nur die eigene, sondern auch die der Menschen, die man liebt oder mit denen man am Arbeitsplatz zu tun hat – wird dadurch deutlich besser.

Deshalb bin ich ein entschiedener Verfechter dafür, sich um sein Gehör zu kümmern, sobald der Verlust ein Ausmaß erreicht hat, bei dem man sich ständig wiederholen muss oder Dinge verpasst.

Noch eine abschließende Frage: Wenn jemand mit dem Gedanken spielen würde, sich ein Hörsystem zuzulegen, was würden Sie demjenigen raten?

Tim: Nun, wenn mich heute eine noch unentschlossene Person auf Hörsysteme ansprechen würde, dann würde ich erläutern, wie weit die Technologie vorangeschritten ist und dass dies für viele Menschen die reinste Zauberei ist. Plötzlich kann man Dinge hören, die man seit Jahren nicht mehr hören konnte. Das ist im ersten Monat oder so etwas schwierig, weil man sich auch erst wieder an all die Geräusche gewöhnen muss, die man schon so lange nicht mehr wahrgenommen hat. Aber danach ist es einfach faszinierend, alles wieder hören zu können. Es grenzt fast schon an ein Wunder!

Und aus wissenschaftlicher Sicht würde ich ihnen erklären, dass schlechtes Hören eine Menge gesundheitlicher Probleme nach sich zieht. Es gibt ständig neue Erkenntnisse darüber. Ich weiß nicht, ob es sich um Alzheimer oder Demenz handelt, aber ein Hörverlust kann dazu beitragen, den Verlauf zu beschleunigen. Das ist also nicht gut. Und dann spreche ich viel darüber, dass es zu Funktionsstörungen kommt, wenn man nicht hören kann. Man ist nicht mehr ganz man selbst. Man beginnt, sich zunehmend zu isolieren. Manchmal führt das zu Wutausbrüchen und allem was dazugehört. Und warum sollte man sich das alles ohne Not antun? Das muss nicht sein. Wir haben es in der Hand bzw. im Ohr, unsere Lebensqualität zu verbessern und werden froh sein, wenn wir es getan haben.

 

 

 

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